Nunc est Bibendum!
Fast jeder kennt das Markenzeichen der Firma Michelin, das Michelin-Männchen, doch die wenigsten wissen, dass es schon über hundert Jahre alt ist. Und ehrlich gesagt, wusste ich das, bevor ich ein Thema für meine Bachelor-Arbeit gesucht habe, auch nicht. Als ich die Idee hatte, über Plakatkunst im Jugendstil zu schreiben, hatte ich wohl eher Werke von Henri de Toulouse-Lautrec oder Jules Chéret im Kopf und weniger die Werbeposter der Firma Michelin mit dem pummeligen Reifenmännchen darauf. Letztlich hat es sich als super interessantes Thema herausgestellt. Die Anekdote zur Entstehung des Michelin-Männchens geht so: 1894 besuchten Edouard und André Michelin auf der Welt- und Kolonialausstellung in Lyon den Stand ihrer Firma Michelin et Cie. Der Eingang des Standes war mit zwei Reifenstapeln geschmückt und muss sehr plastisch auf Edouard gewirkt haben, denn er soll bei diesem Anblick folgendes zu seinem Bruder gesagt haben: „Schau, zwei Arme dran – und schon wäre das ein Männchen“. Einige Tage später erhielt er zufällig von dem Grafiker O’Galop verschiedene Skizzen. Eine davon zeigte einen korpulenten Biertrinker, der sein Glas hochhält …